Warning: Declaration of ElementorPro\Modules\Payments\Classes\Payment_Button::render_button($tag = 'a') should be compatible with Elementor\Widget_Button::render_button(Elementor\Widget_Base $instance = NULL) in /www/htdocs/w0176cb2/ninaanin.de/wordpress/wp-content/plugins/elementor-pro/modules/payments/classes/payment-button.php on line 534

Netflix-Film „Mignonnes – Cuties“ – Steilvorlage für Pädophile?

In den letzten Tagen wurde ich bei Facebook auf zahlreichen Beiträgen rund um den neuen Netflix-Film „Mignonnes – Cuties“ verlinkt und nach meiner Meinung gefragt. Bitte nehmt euch die Zeit, dies zu lesen. Teilt den Beitrag, wenn ihr ihn danach für hilfreich gehalten habt.

„Mignonnes“ ist ein Film der Regisseurin Maimouna Doucouré, der im Januar beim Sundance Festival Premiere feierte. Er erzählt die autobiografisch inspirierte Geschichte einer 11-Jährigen aus dem Senegal, die in Paris zu einer Gruppe Mädchen stößt, die an einem Tanzwettbewerb teilnehmen und diesen gewinnen möchten. Dabei gerät die Hauptdarstellerin in einen Konflikt der zwei Kulturen und letztlich zu sich selbst.

Der Film gilt inzwischen als Skandalfilm. Er wird als Steilvorlage für Pädophile angeprangert, Kindesmissbrauch werde hier gefördert, allen pädophil veranlagten Menschen hiermit eine kostenlose Mustergrundlage zur sexuellen Befriedigung geliefert. Mehr als eine halbe Million Menschen plädieren für einen Boykott des Filmes, rufen dazu auf, Netflix zu kündigen, den Film zu verbieten. Sie prangen sexualisierte Gesten 11-jähriger an. Rund eine Woche war der Hashtag #cancelnetflix führend in den Twitter-Charts. Die Regisseurin erhielt Morddrohungen.

Nun, was war passiert? Anfangs schien es, habe Netflix den großen Fehler begangen, dass ursprüngliche Filmplakat verändert zu haben. Zeigte es zuvor vier in die Luft springende, mit Einkaufstaschen beladene Mädchen, präsentierte es zum Filmstart nun die Hauptdarstellerinnen in engen, sehr knappen Tanzoutfits. Hierfür entschuldigte sich Netflix offiziell. Nicht aber für den Film. Doch muss Netflix das überhaupt? Gibt es einen Grund, den Film zu boykottieren oder gar das Abo zu kündigen?

Zuerst einmal möchte ich festhalten, dass es ist immer hilfreich ist, wenn Menschen, bevor sie urteilen, hinsehen. In diesem Fall hilfreich, den Film zu sehen, bevor man über ihn spricht. Die allermeisten kennen den Film aber gar nicht und boykottieren ihn aus Prinzip, weil sie Kindesmissbrauch und Pädophilie nicht unterstützen möchten. Ein wahrlich ritterlicher, lobenswerter Gedanke.

Doch trifft er bei dieser Vorverurteilung des Filmes überhaupt zu? Kommen wir also zur generellen Darstellung in jeder Kunstform im Umgang mit Pädophilie und/oder Sex mit Schutzbefohlenen. Zurzeit hat diese Thematik ein Hoch. Bücher wie „Die Einwilligung“, „Drei Frauen“ oder „Meine dunkle Vanessa“ sind Bestseller. Filme wie „Kopfplatzen“ werden hoch gelobt. Das lassen sich die Big Player gewiss nicht nehmen – also auch Netflix mit „Mignonnes – Cuties“.

Bereits zuvor verschaffte sich Netflix mit Serien und Filmen rund um gesellschaftsrelevante „junge“ Themen wie Selbstmord oder Bulimie sehr viel Aufmerksamkeit. Nun also mit dem vermeintlich mit dem Thema Kindesmissbrauch/Pädophilie. Meine erste Frage ist: Warum sollten sie diesen Film nicht zeigen? Zum einen hat er eine FSK und ist regulär von der Prüfstelle abgenommen worden. Zum zweiten: Bitte keine Diskussionen um Verbote. Verbote in der Kunst sind Zensuren. Und diese bewirken teilweise auch mit jeder Provokation nur eines: Das Themen verschwinden. Es gab, gibt und wird also für Netflix gar keinen Grund geben, um den Film aus dem Programm zu nehmen. Im Gegenteil. Die ganze Aufregung um ihn hat nämlich nur zwei Effekte: Kostenlose Werbung und das gleichzeitig den wichtigsten Punkt zu unterschlagen: Nämlich, dass wir gar nicht geschockt sein dürften und eines bei all dem nicht tun – unsere Kinder schützen.

Was also zeigt der Film wirklich bei all den Szenen, die für anrüchig gehalten werden? Der Film ist im ersten eine ganz klassische Coming-Out-Of-Age-Geschichte wie bereits oben kurz angerissen. Nichts Besonderes, nicht mal besonders kreativ. Anstößig finden viele die langen, extremen Nahaufnahmen der halbnackten weiblichen Körperteile der 11-jährigen Mädchen. Sie halten die nach Geschlechtsverkehr aussehenden Tanzszenen der Mädchengruppe für pervers und anstößig.  Sie finden es anstößig, zu sehen, dass eine 11-Jährige ein Bild ihrer Vagina macht und dieses uploadet. Sie finden es anstößig, dass sie bereit ist, sich für einen erwachsenen Mann auszuziehen, um einer Strafe für ein geklautes Handy zu entkommen. Ehrenhafte Gedanken, die aber leider vollkommen falsch interpretiert werden.

Denn, was all die Kritiker nicht beachten, ist, dass der Film all das in Relation zu setzen weiß. Selbstverständlich ist es leicht und schnell gemacht, gewisse Szenen zu zeigen, aber nicht den Kontext. Es ist wie fast immer bei gesellschaftlichen Themen: Dinge werden gerne aus dem Zusammenhang gerissen und künstlich stereotypisiert, um sie bestmöglich als Trigger nutzen zu können.

Nun, was zeigt der Film also mit den Szenen wirklich? Eigentlich nur ein hilfloses, richtungssuchendes 11-jähriges Mädchen, das sich zwischen zwei Kulturen finden muss. Sie klaut ein Handy, um dazuzugehören, so isoliert sie in ihrer muslimischen, tief verschleierten Welt zuvor war. Sie trägt heimlich bauchfreie Oberteile, will unbedingt zu einer Clique aufgeschlossener, frecher, etwas nerviger 11-jährigen dazugehören. Probt heimlich das Tanzen im Badezimmer – und sie verirrt sich. Über ihre Online-Dance-Videos wird ihr die westliche, ihr unbekannte Welt aufgezeigt. Halbnackte Frauen auf der Bühne, die sich rekeln und lasziv in Szene setzen. Sie will sich und ihren Körper anbieten, weil sie die Erfahrung gemacht hat, dass sich und insbesondere ihren Körper in Szene zu setzen, ihr schon mal Freiheit gebracht hat. Sie macht ein Bild von ihrer Vagina und setzt es online, um ja, was? Vielleicht die letzte Aufmerksamkeit zu bekommen, die sie meint noch erlangen zu können. Und die Tanzszenen? Nun, die Mädchen dieser Clique ahmen nach. Sie ahmen jenen älteren Mädchen nach, die den Tanzwettbewerb bereits gewonnen haben. Sie holen sich Inspiration online über Musikvideos, die sie sich anschauen. Und tanzen es nach. Was der Verriss nicht sagt, ist, dass der Film all das durchaus in Relation setzt. Er zeigt, dass selbst die besten Freundinnen ihre Aufnahme der Vagina verurteilen. Dass diese jungen Mädchen ihrer Freundin klarmachen, welche Konsequenzen das hat und was es für sie und ihre Zukunft bzw. ihren Ruf bedeutet. Die Kritik beleuchtet nicht, wie entsetzt das Publikum auf den sexistischen Auftritt der jungen Frauen reagiert. Wie ihre Familie reagiert. Kritiker gaben bisher nur die anstößigen Szenen bekannt, ohne weitere Relation.

Natürlich ist es in gewisser Weise anstößig, diese Film- und Tanzszenen zu sehen. Man kann aber eben darüber streiten, warum das plötzlich so anstößig ist. Denn eigentlich zeigt der Film nichts weiter als die heutige Realität einer 11-jährigen. Etwas, dass nichts Neues mehr sein dürfte und uns auch nicht mehr schocken dürfte.

Lass es mich erklären. Warum sind wir geschockt, wenn 11jährige sich in solchen Posen präsentieren, intimste Bilder von sich machen und diese online stellen und/oder sich und ihren Körper derart präsentieren? Zum einen ist das wirklich nichts Neues, zum anderen verpassen wir damit unsere Kinder. Diese werden nun einmal mit Instagram, TikTok, Internet und Handy groß. Und was sehen sie da? Erwachsene Frauen, die genau das täglich tun. Anerkennung, Follower und Zuspruch dafür ernten, stellenweise Millionen verdienen, ohne je etwas anderes getan zu haben. Wir präsentieren sie unseren Kindern als Vorbilder und wundern uns, dass sie nicht auf Bäume klettern, sondern Selfies und Nacktbilder hochladen. Nichts anderes zeigt der Film. Dies einfach mit Ekel und Wut zu beantworten, ist nicht hilfreich.

Dabei sind es die Eltern, die eins wie selbstverständlich tun: Bilder ihrer Kinder hochladen. Täglich sehe ich mehr als zehn, manchmal bis zu 50 Bilder von Babys, Kleinkindern und Kindern am Tag nur bei Facebook auf meinem Feed. Hinzu kommen jene, die ihre Kinder bei YouTube Geld verdienen lassen. Sie auf Tanzwettbewerbe schicken, sie in Talentshows präsentieren und und und. Echauffiert sich jemand? Macht sich jemand Sorgen? Klagt man diese Eltern an? Nein, man likt, weil man ja Privatsphäre-Einstellungen hat. Bullshit, den ich oft schon nachgewiesen habe, der aber vollkommen abperlt. Im Übrigen bringt auch ein Lachsmiley auf dem Gesicht des Kindes nichts. Die Perspektive von hinten bringt nichts. Es ist und bleibt eine Steilvorlage und kostenloses Material. Das ist die eigentliche Perversität, über die ich mich täglich aufrege. Und nichts ändert sich.

Und nach all den Missbrauchsfällen auf großer und kleiner Ebene – täglich werden in Deutschland 11 Kinder Opfer sexuellen Missbrauchs – gibt es nun wegen des Films einen Aufschrei? Es ist unglaubwürdig, das anzuprangern und gleich ein Bild des eigenen Kindes hochzuladen oder das eines anderen Kindes zu liken.

Aber wer bin ich eigentlich diesen Text zu verfassen? Ich bin freiberufliche Journalistin. Seit gut zwei Jahren beschäftige ich mich intensiv mit Pädophilen. Ich recherchiere in den Kreisen, im Darknet, arbeite intensiv mit großen und kleinen TV-Sendern und Zeitungen an diesem Thema. Ich habe hunderte Gespräche mit Pädophilen, Opfern, Kinderschutzvereinen, Tätervereinen und Psychiatern geführt. Material gesehen, Aussagen gehört, die ihr nicht hören wollt.

Denn das ist in der Thematik der Pädophilie das größte Problem: Wir wollen nicht wirklich hinsehen. Es uns nicht wirklich ansehen, weil wir es generell schlimm finden. Hilfreich ist es nicht. Insbesondere für die Kinder nicht, aber auch in Hinblick auf die Prävention.

Pädophilie hat als Thematik den großen Nachteil, sehr schnell emotional in Diskussionen zu werden. Vergleiche, die unangebracht und auch überhaupt nicht hilfreich sind, sind schnell Tagesordnung, insbesondere online. Auch Menschen, die Pädophile therapieren, sind häufig Angriffen ausgesetzt. Familienangehörige werden diskriminiert, Menschen gar bedroht. Andererseits werden Menschen, die sich für den Kinderschutz einsetzen, zum Beispiel Unterschriften für Petitionen sammeln, oft in Fußgängerzonen gemieden, denn das Thema ist für einen Samstagnachmittag für viele zu unschön. Alles nicht gut, weil es eines nicht tut: Die Kinder schützen.

Pädophile regt all das an. „Mein“ letzter Fall war ein kleiner Junge, der bei Voice of Germany Kids aufgetreten ist, und damit die Aufmerksamkeit eines Pädophilen auf sich gezogen hat. Glückwunsch. Pädophile ticken anders, sie kommunizieren anders, sie denken über Kinder und Kinderbilder anders. Man kann das nicht auf „Cuties“ reduzieren, sich über die gestiegenen Zahlen echauffieren und zeitgleich das Bild der Nichte auf Facebook liken.

Ich möchte euch im Vergleich mal Bilder von 11-jährigen zeigen, die ihr so online findet. Ich habe es mit den jeweiligen Eltern abgesprochen, teilweise waren genau diese Seite auf Seiten von Pädophilen zu finden. Urteilt selbst.

Praesent justo nisl, auctor sed sapien ut, mattis consequat massa. Suspendisse erat lectus, pulvinar nec dapibus non, rhoncus sit amet dolor. Duis consectetur condimentum tempus. Phasellus consequat dignissim fringilla. Aenean eget enim id lectus placerat euismod. Sed venenatis, nisi a accumsan aliquam, ipsum sapien commodo ante, eget dictum nisi quam sit amet sem. Curabitur ultrices non lectus venenatis tincidunt.

Duis lorem est, vestibulum ac diam euismod, dapibus maximus urna. Donec tempor sodales vulputate. Ut sit amet erat nec lacus scelerisque auctor. Donec enim urna, accumsan auctor porta at, vestibulum vitae eros. Integer lobortis leo dapibus, placerat nisi id, porta purus.

Leave a Reply

You must be logged in to post a comment.

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen